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Historie der
Villa Steinsburg

Ein Haus mit langer Tradition und Geschichte.
Erfahren Sie mehr über das Haus, die Gründer
und deren Aktivitäten.

Historie

Die Gründer

Die Gründer und ersten Bewohner der Kolonie kamen aus Odessa, Charkow, Petersburg, Athen, Königsberg, Weimar, Meiningen und hatten griechische, deutsche, englische und russische Vorfahren. Sie waren Kosmopoliten und sie einte in unterschiedlicher Weise, die gemeinsame gesellschaftliche Herkunft, die gleichen nationalen Wurzeln, das gemeinsame Schicksal, verwandschaftliche Beziehungen , das Interesse an Archäologie, die Freude an und in der Liebe zu der Landschaft zwischen den Gleichbergen. Was sie in Teilen unterschied, waren ihre finanziellen Möglichkeiten.

Pierre Mavrogordato

Pierre Mavrogordato wurde am 29.6.1870 in Nikolajew / Ukraine als Sohn des Ambrosius Mavrogordato und dessen Frau Alexandra, geborene von Bosse, geboren. Seine väterlichen Vorfahren waren Griechen, die sich um 1800 im Süden der Ukraine niederließen. Mütterlicherseits stammte Mavrogordato von den deutschstämmigen Familie von Bosse und von Stern ab, die schon vor 1800 in Sevastopol lebten. Seine Familie soll in der Nähe seines Geburtsortes Landgüter besessen haben.

Mavrogordato besuchte das Gymnasium in Odessa. Ob er Archäologie studiert hat, lässt sich nach Schörner nicht eindeutig belegen. Fest steht, dass er grosses Interesse an der Altertumsforschung entwickelte. Er gehörte dem Verwaltungsrat der "Kaiserlichen Gesellschaft für Geschichte des Altertums Odessa" an. Er finanzierte eigene Ausgrabungen und war ein profunder Sammler, Händler und Vermittler von Antiken.

Schörner schreibt in seinem Aufsatz, dass es keinen Sammler von Rang um die Jahrhundertwende gab, der nicht mit ihm Kontakt hatte. Das trifft auch für die großen Museen zu. Eine andere Leidenschaft ist die Philatelie. Mavrogordato erringt mit seiner Sammlung Russische Levante und klassische Seltenheiten auf internationalen Ausstellungen 29 Goldmediallen. Er ist Stifter des Ehrenwanderpreises der Thüringer Sammler für die schönste Thurn- und Taxis Marke.

Erato Mavrogordato

Am 4 Juni 1897 heiratet Mavrogordato seine Cousine Erato Lattry. Erato ist am 18.10.1871 in Odessa geboren. Ihre Vorfahren hatten sich von Smyrna und der Insel Chios kommend in Odessa niedergelassen. Frau Mavrogordato ist künstlerisch vielseitig begabt. Sie fertigt Künstlerpuppen, Figuren und Kleinplastiken an, hat großes zeichnerisches Talent. Sie malt für viele Gelegenheiten Postkarten, karikiert mit wenigen Strichen ihre zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland und lässt die Zeichnungen von ihnen signieren. Frau Schwarz schreibt in ihrem Artikel, dass die Gäste sich sehr getroffen fühlten, nur Georg Bernhard Shaw sei nicht einverstanden gewesen.

Zitat

"„Erkenntnis ist eine Sonne, die den Menschengeist erleuchtet; sie breitet nach allen Richtungen hin ihre glänzenden Radien aus; sie erfüllt mit ihrer Klarheit die Welt, und der Geist schwimmt auf ihren hellen Strahlen und badet sich im Lichtmeer.“"

Ludwig Bechstein

Pierre Mavrogordato

  • 1870

    Geboren in Nikolajev in der Urkraine

  • 1883 - 1892

    Besuch des Gymnasiums und anschließen der Universität Odessa

  • 16 Jahre

    Gehörte als Verwaltungsrat und Schatzmeister der kaiserlichen Gesellschaft für Geschichte des Altertums Odess an

  • 1896

    Preisrichter bei den I. Olympischen Sommerspielen in Athen

  • 1904/05

    Eigene Ausgrabungenn in Tyra und auf der Krim

  • 1905 - 1907

    Übersiedlung von der Ukraine nach berlin. dort Einrichtung eines Privatmuseums

  • 1916/1917

    Ernennung zum "Hofrat "
    Ernennung zum "Geheimen Hofrat"

  • 1929

    Schenkung seiner archäologischen Sammlung an das neu gegründete Steinsburgmuseum
    Weitere Geldspenden an die Stadt Römhild

  • 1930

    Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Römhild

  • 1948

    Tod nach längerem Krankenlager

Erato Mavrogordato

  • 1913

    Erato und ihr Gatte erwerben die deutsche Staatsbürgerschaft

  • 1929-1936

    Puppenausstellungen u.a. in Berlin, Bochum, Breslau, Esse, Gelsenkirchen, Hamburg, Hildburghausen, Prag und Sonneberg

  • 1936

    Ständiger Wohnsitz in der Villensiedlung "Pierato" in Römhild

  • 1948

    Erato verstarb wenige Minuten vor ihrem Ehemann Pierre

  • 1949

    Übergabe des künstlerischen Nachlasses von Erat Mavrogordato als Leihgabe an das Sonneberger Spielzeugmuseum

  • 1999

    Schenkung der Sonneberger Leihgaben an das Museum Schloss "Glücksburg" durch die Erben Pierre und Christoph Rabalaniz